Es ist Mittwoch, den 23. April 2008 und ich bin schon sehr aufgeregt auf die Veranstaltung mit Domian. Ganz schnell fuhr ich von zu Hause los und wie es wieder mal der Zufall wollte steckte ich noch kurz vor der Ausfahrt von Hagen im Stau fest. Mit leichter Panik dort pünklich anzukommen, schaffte ich es noch so gegen 19.45 Uhr vom Parkhaus mit schnellen Schritten zum Buchladen. Ausser Puste geraten hatte mein Freund schon einen Platz für mich freigehalten. Auch wenn in mir die Spannung weiter anstieg konnte ich mich kurz erholen. Über die vielen Zuschauer, die aus allen Alterschichten dort saßen, war ich erstaunt.

Um 20 Uhr war es sowweit, als ich zunächst einen neutralen bekannten WDR-Bodygard rechts neben der Tür bemerkt. Diese öffnete sich und ein großer Mann mit einem bekannten Gesichtsausdruck erschien zum ersten Mal nach fast 20 Jahren wieder. Es ist Jürgen Domian, den ich jetzt näher sehen dufte. Damals hatte ich kurz die Gelegenheit ihn im Rahmen von WDR-Publik in Köln-Bocklemünd von weitem sehen zu können.

Jetzt bin ich umso mehr über seine positive Ausstrahlung überrascht und vor Freude schlug das Herz schneller. Er setzte sich hinter einem für ihn vorbereitetes kleines Tischichen und wirkte sehr offen und freundlich. Zu meiner Überraschung, weil ich ihn durch seine Biografie als eher scheu und vorsichtig mit der Umgebung her kannte. Aber man verspürte eine sehr angenehme und ruhig ausgeglichene Austrahlung, was ich sehr herzlich warm empfand.
Nach einer kurzen Vorstellung von einer Mitarbeiterin des Thalia-Buchladens begrüßte das Publikum ihn mit Applaus. Ganz in der Ecke stand dann auch sein Bodygard. Groß, nett und sehr aufmerksam.

Nach einigen technischen Tonproblemen bedankte er sich dafür und es war vorgesehen aus seinem Buch: "Der Tag an dem die Sonne verschwand" drei Kapitel vorzulesen. Dazwischen würden Pausen eingelegt, um sich auch mit den Zuschauern für Gespräche und Fragen mit ihm zu führen. Dies würde er besser finden, um eine lockere Atmosphäre zugestalten.

Einige mutige Zuschauer wagten schon mit Fotoapperaten oder Handys Bilder von ihm zu machen. So, wie es mir schien, hatte er wohl keine Probleme damit und somit wars wohl auch erlaubt. Aber ich muß gestehen, mein Respekt vor ihm war größer und wollte mich auf seine Lesung einzulassen. Daher habe ich mich entschieden am Ende der Veranstaltung für persönliche Erinnerungsbilder nach zufragen.
Die Lesung selber war zu beginn ein wenig schwer zu begreifen, aber so nach und nach konnte man feststellen, das in diesem Roman ein Spiegelbild von ihm wiederfand. Auch wenn er dort andere Personen eingesetzt hatte, erfährt man unbewußt etwas über sein Leben, seine Ängste, sowie Verluste.

So zum Beispiel las er aus seinem Roman vor, das er auch an Dingen schuld ist, die er falsch gemacht hatte. Nun, in diesem Moment schaute ich mit einer stillen emotionalen Reaktion heraus meinem Freund kurz an und hatte noch die Erinnerung meines unbewußten Fehltrit vor vielen Jahren.

Aber die jeweilgen Pausen dazwischen erschienen mir sehr interessanter, weil er sich sehr öffente und auch mehr gegenüber den Fragen aus dem Zuschauerraum einiges persönliches verriet.
Gut, einiges wußte ich ja schon von ihm. Das er mal in Gummersbach gewohnt hatte und auch mal unter Bullimie gelitten hatte. Aber ich war ebenso ein wenig überrascht, das er nicht schwul sondern Bi ist. ;-)

So erfuhr ich an diesem Abend, das er nicht gern seinen Vornamen Jürgen mag und lieber mit Doiman angesprochen werden möchte. Ausserdem ist er sehr Literarisch und liest viele Bücher. Zur Entspannung fährt er in der Winterzeit nach Norwegen und wohnt dort ganz abgeschieden von der Aussenwelt in einer einsamen Hütte.

So gegen 21.45 Uhr war die eigentliche Buchvorlesung beendet und wer möchte, durfte das Buch von ihm signieren lassen.

Nun, auch dazu war schon verbereitet, denn ich hatte sein allererstes Buch: "Extreme Leben" mitgenommen, um es für mich wertvoller zu machen. Doch vorher fotografierte ich ihn bei der Signierung seiner Bücher aus einer sicheren Entfernung.
Tja, als dann die Zuschauerschlange kürzer wurde, stelle ich mich auch an. Sehr nervös stand ich dann vor ihm, als ich ihn mit der Hand persönlich begrüßte. Er sah sofort sein erstes Buch bei mir und war überrascht, das ich es noch hatte. Dieses wurde mit einer persönlichen Widmung von ihm unterschrieben. Im diesem Moment musste ich mich trotz des großen Respektes durchrringen und sagte ihm, das er für mich ein Vorbild ist für andere Menschen da zu sein.

Auch erwähnte ich, das ich einiges durch ihn gelernt habe, anderen Menschen mit deren Problemen oder Ratschläge zu helfen, bzw nur zu zuhören. Ich war auch sehr froh dies mal von meiner Seite aus ihm wieder zurück zugeben. Sehr herzlich nett bedankte er sich mit den Worten: "Das freut mich und ehrt mich zugleich!" Das war auch für mich ein besonderer kurzer Augenblick, wo ich so eine Art Bestärkung wieder bekam.
Noch in den Gedanken versunken fragte ich, ob er auch Autogrammkarten dabei hätte, um mir und meinem Freund sie persönlich zu unterschreiben. Ich hatte Glück, als er noch welche in seiner Aktentasche herausholte und sie schnell signierte.

Zum Abschied bedankte ich mich und gab ihm meinen Hand, wobei ich ihm von Herzen alles Gute wünschte. Ausserdem sollte er wieder gut nach Köln ankommen.

Völlig erfreut und glücklich häte ich es fast nicht getraut zu fragen für ein gemeinsames Foto, wenn nicht ein andere neben mir damit anfing. Zufällig war es sogar noch ein bekanntes Clubmitglied vom Stephan Runge Fanclub.

Also, stellte ich mich zu deren kleinen Gruppe und wartete so lange bis ich an der Reihe war.
Ich fragte Domian, wegen eines gemeinsamen Foto mit mir.

Klar, meinte er und meine Digifotokamera gab ich dem Bekannten aus dem Fanclub, der auch zufällig anwesend war.

Nachdem ich neben ihm stand, legte er zu meiner Überraschung seinen Arm auf meine Schulter. So nett und offen herzlich ihn zu erfahren. Habe mich dann noch einmal dafür bedankt und ales Gute gewünscht.

Ich muß sagen, dieser Abend war für mich was ganz Besonderes und hat mir eine gewisse Kraft gegeben, das man mit menschlicher Offenheit, bzw. das Vertrauen bekommt anderen zu Hilfen.

Hierzu großes DANKESCHÖN !!! an meinen Freund Martin und auch an Domian für das zusammentreffen.

Noch mehr Infos und Privates über Jürgen Domian gibt es hier auf dieser Fan-Homepage:
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