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Ich erfuhr es mit folgender kleinen Überschrift: "Neuer Standort" und einem kleinen Bildausschnitt aus der Meinerzhagener Zeitung vom Samstag, den 23. Juni 2018, das das ehemalige Uhrentürmchen der Hauptschule neu restauriert und mit neuem Schiefer eindeckt einen neuen Standort bekommen hatte.
Als ich das las, war meine Enttäuschung sehr groß. Mir wurde immer wieder in persönlichen Gesprächen versichert, das dieses Türmchen wieder auf den alten Standort, dem Dach unterhalb der Kapelle aufgebaut wird. Auch in den fertigen Bauplänen des neuen Gebäudekomplexes war das sichtbar mit eingeplant.
Nichts davon ist davon geschehen und es ist sehr traurig, das jetzt das allerletzte noch sichtbare Relikt aus der alten Zeit so zusagen im Park zwischen dem beiden Gebäudekomplexes versteckt verschwunden ist.
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So entschloss ich mich dennoch persönlich das Uhrentürmchen am Donnerstag, den 29. Juni 2018 zu besuchen.
Gegen 19.25 Uhr erreichte ich das Gelände. Nach dem Umbau des ehemaligen Hauptschulgebäudes ist vieles verändert worden.
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Nur wenige Teile des neuen Komplexes sind noch Schemenhaft zu erahnen, wie die alte Hauptschule mal ausgesehen hatte. Die Gebäudeform der alten Kapelle war noch erkennbar, aber ohne das Uhrentürmchen auf dem Dach wirkte es unfertig und abgeschnitten.
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Das besondere Flair ist damit auch verschwunden. Finde ich sehr schade, um ein bekanntes Wahrzeichen.
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Mit gemischten Gefühlen betrat ich um 19.30 Uhr zum ersten Mal den neu angelegten Park, was ehemals der alten Pausenschulhof gewesen war.
Mit vielen Bepflanzungen und einem angelegten Teich entdeckte ich in der Mitte das Uhrentürmchen.
Es stand einsam erst sichtbar versteckt auf einem erhöhten Beet.
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Irgendwie befremdlich dieser Anblick, nachdem ich ganz alleine Mitten im Park stand und dessen schattigen Blick des Uhren-türmchen mit der Kapelle im Hintergrund in dem Licht der abendlichen Sommersonne sah.
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Wirkte so einsam und unwirklich, zwischen den Häuserkomplexen. Selber könnte man vermuten in einer Miniaturmodellwelt sich zu befinden.
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Aber auch die Uhr selber ist nicht mehr die gleiche. Zwar ist noch der in Holz gefasste mit neuen Dachschiffern bedeckte Turm ebenso erhalten geblieben, wie die alten Figuren des Lehrers mit seinen Schulkindern als Windrichtungsanzeigern oben auf dem Dach.
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Doch beim genauen Hinsehen fällt mir auf, das ein völlig anderes Zifferblatt in der Uhr gewesen ist. Es fehlte das Uhrenlogo: CTW. Somit ist es nicht das alte Uhrwerk.
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Die auf dem Dach befundene alte Uhr der ehemaligen Hauptschule mit den DIN-Zifferblatt-Balken und den Herzzeigern hatte das Buchstabenkürzel CTW im unteren Teil des inneren Ziffernblattes.
CTW bedeutete Carl Theodor Wagner, ein Uhrenhersteller aus Hannover. Somit konnte ich zurück verfolgen, woher überhaupt diese Uhr stammte.
Dieses Unternehmen belieferte seit 1880 unterschiedliche Uhrenanlagen für verschiedene öffentliche Gebäude wie z.B. Bahnhöfe oder Schulen. Weil in den 60 ziger Jahren die Quarzuhren vermehrt dem Markt beherrschten mußte 1977 dieser Betrieb schießen.
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Diese Uhr war nur eine von vielen sogenannten Nebenuhren in der gesamten Hauptschule. Gesteuert wurde sie von einer zentralen Hauptuhr, die sich erst im Zimmer des Sekretariat und später im verglasten Vorraum des Hausmeisteres im Foyer befand.
Mit diesen Gedanken verließ ich enttäuschend das Gelände des neuen Gebäudekomplexes und es war ein letzter stiller Abschied mit Erinnerungen an das ehemalige jetzt versteckte Wahrzeichen.
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