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Jetzt ist der Tag nun gekommen, wo am Mittwoch, den 17. Oktober 2018 die alten drei Glocken die Jesus-Christus-Kirche von Meinerzhagen verlassen.
Ich erreichte am sonnigen Morgen um 8.30 Uhr den Vorplatz der evanglischen Kirche, wo bereits schon der LKW mit dem Kran an der Seite neben dem Kirchturm stand.
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Der flexible Kranarm bewegte sich langsam Stück für Stück. Um 9.20 Uhr kam die große Trauerglocke aus dem erweiterten Bogenfenster des Kirchturmes heraus. Mehrere Mitarbeiter hoch oben auf der Plattform beobachten das Herausheben.
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Jetzt war es soweit, die große schwere Trauerglocke schwebte allein am geneigten Kranarm in der Luft. Ein wenig sieht das wie ein Kerzenlöschhalter aus. Meine Blicke begleiteten die Glocke, die irgendwie ruhig und friedlich immer näher auf mich zu kam, als sie auf dem hinteren Teil des LKW's abgesetzt wurde. Ich war sehr erleichtert, das dies gut gegangen ist.
Ich bemerkte schon, das die Mitarbeiter ihren Job gut und sehr ruhig konzentriert ausübten. Jeder Schrittverlauf war genau vorgeplant. Erstaunlich wie einfach heute mit so einer modernen Krantechnik solche schweren Glocken aus einem Kirchturm zu holen. Meinen Respekt dafür, da braucht der Kranführer schon jede Menge sensibles Fingerspitzengefühl. Früher mußte mit großem Aufwand eine verschiebbare Plattform zwischen dem Innenraum und der Außenseite des Glockenturm gebaut werden, um so eine Glocke nach draußen zu transportieren. Doch heute ist das einfacher geworden.
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Wieder bewegte sich der LKW-Kran und es schwebte um 9.37 Uhr eine schwere Quermetallstange langsam mir entgegen.
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Dieses Gestell wurde auf die Wiese abgelegt. Beim genaueren Hinsehen, war es der Haltungssteg, die zu der großen Trauerglocke gehörte, wo sogar rechts und links die Bewegungsräder zu sehen sind.
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Nach einiger Zeit war es wieder so weit und die zweite Glocke samt Metallhalterungsgestell, die ganz oben im Glockenstuhl sich befand, schwebte um 10.10 Uhr ebenfalls aus dem Kirchturm hinunter auf die Wiese.
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So gegen 10.20 Uhr brachte der Kran die drei, gut eingeschnürten alten Antriebsmotoren herunter und wurden auf der Wiese abgelegt. Bei einem dieser Motoren sind sogar noch außen die Zahnrädchen zusehen.
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Erneut bewegte sich der Kranarm und langsam erscheint um 10.32 Uhr die letzte Glocke aus dem Kirchturmbogenfenster heraus. Ein kurzer stiller Moment war zu spüren, als sie ruhig schwebend neben dem Kirchturm auf die Weise aufsetzte.
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Ganz zum Schluß kamen auch noch zwei langen Klöppel, die zu der großen und der mittleren Glocke gehörten, mit dem Kran herunter.
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Diese wurden auf dem vorderen Teil des LKW-Auflegers abgelegt.
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Damit sind nun alle Glocken inkl. des Zubehörs aus dem jetzt leeren Kirchturm heraus geholt und jetzt endet eine lange miterlebte Glockenzeit.
Erleichterung ist zu spüren, das die drei Glocken ohne Zwischenfälle sicher draußen sind.
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Als der Kran wieder in Richtung Kirchturmbogenfenster erreicht hatte, ging ich spontan zu der offenen Seite des LKW's. Dort streckte ich meinen Arm aus und streichelte mit der Hand die große Trauerglocke. Freute mich sehr darüber, das sie gut angekommen ist und in Gedanken sagte ich: "Willkommen hier draußen am Boden der Freiheit".
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Während die Arbeiten weiterliefen, wo der Kran die großen Holzbalken in den Turm transportierten, nutzte ich kurz die Gelegenheit per automatischem Selbstauslöser meines Fotoapparates für ein gemeinsames Erinnerungsbild mit den beiden Glocken auf der Wiese.
Auch bei denen legte ich mein Hand des Willkommenes beruhigt auf.
Jetzt hatte ich auch nun die nötige Zeit, diesen Augenblick erst einmal zu verstehen, das eine Ära von mehreren Generationen beendet ist. Ich durfte seit 1967 ein Teil davon sein und bin sehr dankbar diesen ganz persönlichen Abschluß mit den drei alten Kirchenglocken miterlebt zu habe
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Erst jetzt kamen weitere Besucher vorbei, um das Geschehen vor Ort näher anzuschauen. Leider waren sie zu spät gekommen und haben diese besondere Aktion mit den Glocken verpasst.
Sogar eine große Gruppe von Kinder aus dem benachbarten Kindergarten erreichten ebenfalls die Baustelle vor der Kirche. Die Leiterin des Kindergartens versuchte mit den Kindern ein Erinnerungsbild mit den Glocken auf der Wiese festzuhalten, bevor sie wieder den Vorplatz verließen.
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Nach einer Pause der Mitarbeiter wurde der Kran und auch die Stützpfeiler des LKW's eingezogen und ganz langsam fährt dieser gemeinsam mit der großen Trauerglocke rückwärts in Richtung des vorderen Kirchengebäudes. Dort blieb er stehen und die Stützpfeiler werden wieder ausgefahren.
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Der Kran hob ganz vorsichtig die große Trauerglocke vom hinteren Teil des LKW's und stellte diese auf vorbereitete Holzbalken in die seitliche Wandnische unterhalb der großen vorderen Kirchenfenstern. Auch die zwei Klöppel wurden mit Hilfe des Kranes neben der Glocke abgelegt.
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Nachdem der LKW wieder in Richtung Kirchturm zurück gefahren ist, hatte ich jetzt ganz alleine in aller Ruhe die Möglichkeit persönliche und gemeinsame Bilder mit der Trauerglocke per Selbstauslöser festzuhalten.
Dieser neue Standort ist schon ein sehr ungewohnter Anblick.
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Irgendwann kam der LKW wieder rückwärtsfahrend zurück, wo im hinteren Teil des Auflegers die anderen zwei Glocken jetzt mitbrachte.
Auch diese wurde auf Holzbalken in der linken Seite zwischen der vorderen Kirchenwandnische aufgestellt. Ein anderer Mitarbeiter legte den jeweiligen Klöppel neben der dazu gehören Glocke. Das war ein guter Einfall.
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Auch diese wurde auf Holzbalken in der linken Seite zwischen der vorderen Kirchenwandnische aufgestellt. Ein anderer Mitarbeiter legte den jeweiligen Klöppel neben der dazu gehören Glocke. Das war eine guter Einfall.Es war für mich eine besondere Ehre, als ich um 12.46 Uhr dort wohl zum letzten Mal ein gemeinsames Foto mit allen drei Kirchenglocken in der Mitte zustehen für ein sehr persönliches Erinnerungsbild.
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Es war für mich eine besondere Ehre, als ich um 12.46 Uhr dort wohl zum letzten Mal ein gemeinsames Foto mit allen drei Kirchenglocken in der Mitte zustehen für ein sehr persönliches Erinnerungsbild.
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Der neue gesamte Anblick aller drei Glocken im Sonnenlicht sah sehr schön und auch irgendwie für den Standort passend aus.
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Das allerletztes Bild mit dieser besonderen Glockenaufstellung soll auch für mich verewigt werden, das ich eine Erinnerung an diesem persönlichen historischen Ereignis dabei war.
Zum Abschied bedankte ich mich persönlich bei den Mitarbeitern, das die Glocken alle gut und ohne Probleme hier stehen.
So gegen 13.32 Uhr verließ ich den Vorplatz mit beruhigendem und zufriedenem Gefühl. Die vielen exklusiven hautnahen Erlebnisse, was mir über mehrere Wochen ohne Probleme oder gar Schwierigkeiten erfüllt wurde.
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Habe hierfür sehr viel Glück erhalten, denn so etwas kommt in meinem Leben nicht mehr wieder. Vielen herzlichen Dank, auch dem Herrn oben im Himmel, für dieses erlebte.
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